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In der Weihnachtsbäckerei: Historische Einblicke in festliche Backtraditionen


Hierzulande hat das Backen von Weihnachtskeksen eine lange Tradition. Manche Familien pflegen sogar ihre eigenen, kreierten Kekse und geben das Geheimrezept von Generation zu Generation weiter. Das gemeinsame Herstellen und Verzieren bereitet der gesamten Familie Freude und stimmt einen auf die Weihnachtszeit ein, am besten mit weihnachtlicher Hintergrundmusik! Mit Kindern macht es umso mehr Spaß und so schafft man wunderschöne Kindheitserinnerungen, in denen man als Erwachsener gerne schwelgt und so manchen dunklen Winterabend wieder erhellt!

Der Ursprung der Weihnachtskekse

Wir können archäologischen Ausgrabungen und Bild- als auch Schriftquellen entnehmen, dass bereits in vorchristlicher Zeit zur Wintersonnenwende (meist um den 21. Dezember) sogenannte rituelle Opferbrote gebacken und an Schnüren befestigt wurden, um unter anderem böse Geister fernzuhalten. Dieses Brauchtum wurde auch von den Christen übernommen und so entstand unter anderem der heute weltweit bekannte Christstollen. 

 

Der Christstollen - für viele eine nicht leistbare Süßspeise
Der Christstollen - für viele eine nicht leistbare Süßspeise

Damals war er in mittelalterlichen Klöstern weit verbreitet und zählte zu Beginn zur einfachen Fastenmahlzeit. Um 1700 entwickelte sich der Christstollen erst zu der heutigen Süßigkeit und galt als edles Backwerk, dass zum Gedenken an die Geburt Jesus hergestellt worden ist. Schriftlichen Quellen aus reichen Klöstern zufolge können wir entnehmen, dass damals Gewürze wie Zimt, Nelken, Ingwer und sogar Kardamom verwendet worden sind. Für die damalige Zeit waren diese exotischen Gewürze nicht nur sehr teuer, sondern auch eine Seltenheit! Auch Lebkuchen wurden in Klöstern herstellt. Der Name Stollen weist übrigens auf einen Pfosten hin, der für die tragende Kraft Jesus steht.

Aufgrund der teuren Zutaten konnte sich neben der Kirche nur der gehobene Adel einen Christstollen leisten. Da sich die Bürger aber oftmals den Adel als Vorbild nahmen und nur ungern verzichteten, aber sich aufgrund von Mangel an Geld und Zutaten keinen Christstollen leisten konnten, kreierten sie eigene Süßigkeiten, sodass die ersten Weihnachtsbrote entstanden und nach und nach die ersten Weihnachtskekse hergestellt wurden! Hier knüpfen wir an unserem letzten Blogartikel an, denn diese Tradition wurde durch den Einkehrbrauch des Heiligen Nikolaus‘ verbreitet, als damit begonnen wurde, neben Obst auch Kekse zu verteilen. Mancherorts gibt es die Tradition, für den Nikolaus auch Kekse auf einen Teller bereit zu legen. Für Santa Claus selbst steht z.B. am Christtag immer ein Keksteller und ein Glas Milch bereit!

 

Im 19. Jahrhundert erfreute sich die häusliche Weihnachtsbäckerei an kunstvoll verzierten Keksen in vielen Variationen, Formen und Sorten. Damals verwendete man neben Metallausstecher auch Holzmodel. Die Tradition, Weihnachtskekse auch auf den Christbaum zu hängen, ist mancherorts auch heute noch üblich.

 

Holzmodel für Kekse*
Holzmodel für Kekse*
Tropfenform aus Metall**
Tropfenform aus Metall**

Typische Klassiker unter den Weihnachtskeksen sind Vanillekipferl, Linzeraugen – manchmal mit Schokoglasur verziert – Rumkugeln, Kokosbusserl, Spekulatius und Lebkuchen!

 

Wir fragen uns nun natürlich – welche Weihnachtskekse dürfen bei euch in der Adventzeit auf gar keinen Fall fehlen? 

 

Euer ArchäoNOW-Team



Mit der Wiener Weihnacht Adventrallye von ArchäoNOW werden Weihnachtsträume wahr: 

Gemeinsam entdeckt ihr bei diesem Erlebnis alles rund um den Wiener Advent. 

 

Längst vergessene Weihnachtsbräuche, Christkindlmärkte und die Geschichte des Christbaums versüßen euren geheimnisvollen Pfad durch alte Gassen und sagenumwobene Innenhöfe.

 

Jetzt den Glanz der Weihnachtszeit in der charmanten Wiener Altstadt erleben und dabei gemeinsam auf eine bezaubernde Spurensuche begeben.


Text:

Manuela Supan, BA.

Teil des ArchäoNOW-Teams und Studentin der "Urgeschichte und Historischen Archäologie" 

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